Der Künstler Otto Potsch
20.09.1938 – 01.03.2022
Der Bildhauer und Künstler Otto Potsch sammelte schon in jungen Jahren alles, was mit seinem Beruf zu tun hatte. So reifte die Idee, sein Wissen und seine Sammlungen der Öffentlichkeit zugängig zu machen. In den Jahren 1976 bis 1980 errichtete er das Bernsteiner Felsenmuseum.
Dem Edelserpentin-Bildhauer, Maler, Eisenkünstler, Musiker, Bernsteinschleifer und Inklusen-Fotograf ist eine eigene Ausstellung über seine künstlerische Laufbahn gewidmet. Die Höhepunkte seiner Schaffensperioden sind hier zu bewundern.
Am 20.9.1938 in Wien geboren, war Otto Potsch der einzige Fachmann auf dem Gebiet der Edelserpentin- und Naturbernsteinverarbeitung in Österreich. Er absolvierte die Lehrzeit bei einem angesehenen Wiener Meister der Elfenbein- und Bernsteinschnitzkunst, dem er sein großes handwerkliches Können, sowie seine Vorliebe für das Detail verdankte. Mit 21 Jahren legte Otto Potsch die Meisterprüfung für das Drechslergewerbe ab, 1966 gründete er die erste Kunstwerkstätte. Er begann mit Edelserpentin zu arbeiten und entdeckte seine Vorliebe für Tierskulpturen.
Die Gewinnung im Steinbruch und die Bearbeitung des Edelserpentins in der Werkstätte werden in einer Multimediaschau im Museumskino demonstriert, von Otto Potsch wird eine Pferdeskulptur geschaffen.
Otto Potsch war der erste Europäer, der mit 19 Jahren eine Sphärenkugel – auch Wunderkugel genannt – aus Elfenbein schuf, womit er einem seit Jahrhunderten gehüteten Geheimnis asiatischer Elfenbeinbildhauer auf die Spur kam. In Fachkreisen erregte er damit großes Aufsehen. Als bisher einzigem war es ihm gelungen, eine Sphärenkugel aus Edelserpentin zu fertigen. Seine jüngste Herausforderung war es, so eine Wunderkugel aus dem versteinerten Harz Bernstein im Alter von 79 Jahren zu schaffen. Auch diese Sphärenkugel ist zu sehen.
Da Otto Potsch nicht nur ein vielseitiger Bildhauer, sondern überhaupt rundum Künstler war, beschäftigte er sich immer wieder auch mit der Malerei und der Musik.
Vor Jahren begann Otto Potsch Alteisen zu sammeln: Eisenräder, Ketten, Pflüge und was es sonst noch an altem bäuerlichen Werkzeug oder auf dem Schrottplatz gab. Mit Trennscheibe, Schweißbrenner und anderem Schmiedewerkzeug formte er skurrile Skulpturen und bald begann er seinen Figuren Details an den Leib zu brennen. So entstanden im Laufe der Zeit viele seiner „liebenswerten Rosthaufen“, wie z.B. das Hawelka-Denkmal in Mistelbach, das Klangschiff, Don Quijote, die 7 Raben, Straßenmusikanten, Clowns u.v.m.