Das Burgenland feiert 2021 seine 100jährige Zugehörigkeit zu Österreich.
Aus diesem historischen Anlass werden in dieser Sonderausstellung die Entwicklung der Edelserpentinbearbeitung und die Veränderungen des Ortes Bernstein dargestellt.
Der Edelserpentin- und Erholungs-Tourismus bescherte der Gemeinde einen enormen wirtschaftlichen Aufschwung. Der farblich jadeähnliche Edelserpentin wurde anfänglich als Österreichische Jade vermarktet.
Namhafte Designer, wie der Bozener Architekt und Künstler Anton Hofer (1888 – 1979) entwarfen Objekte für die Edelserpentin-Manufakturen in Bernstein. Anton Hofer studierte an der Wiener Kunstgewerbeschule bei Koloman Moser und war Mitglied der Wiener Werkstätte. Signierte Original-Entwürfe belegen die Vielfalt der Arbeiten.
Hochwertig gefertigte Lampen, Vasen, Schalen und Schreib-Accessoires wurden vor allem nach England, China und Amerika exportiert.
Es ist faszinierend, mit welchem oft selbst hergestellten Werkzeug diese Kunstgegenstände in höchster Präzision und Qualität entstanden sind.
Durch die große Nachfrage an Edelserpentin-Kunsthandwerksgegenständen fanden in den Erzeugerbetrieben zeitweise über 100 Männer und Frauen Beschäftigung.
So kam es, dass 1956 die Edelserpentin-Schleiferei Piringer den gelernten Drechsler und Bildhauer Otto Potsch im Alter von 18 Jahren von einer Wiener Drechslerei nach Bernstein abgeworben hat.
Der Ausflugs- und Bustourismus boomte und brachte auch vor allem der Gastronomie und den Beherbergungsbetrieben großen Bekanntheitsgrad.
Große Mengen an Ansichtskarten aus verschiedenen Perspektiven wurden produziert und in alle Welt verschickt. Diese Aufnahmen zeigen die Entwicklung und Veränderung der Edelserpentingemeinde Bernstein in den letzten 100 Jahren.